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Obstbaumgarten Margarethen am Freinberg

margarethenwegEin ziemlich einzigartiges Projekt zur Erhaltung alter Obstbaumsorten betreibt die Stadt Linz: In fünf Obstbaumgärten werden Sorten herangezogen die vom Aussterben bedroht sind. Durch Aufpfropfen von Zweigen ist es gelungen, vom Aussterben bedrohte Apfelarten, wie zum Beispiel „Kronprinz Rudolph“, „Geheimrat Dr. Oldenburg“ und „Kaiser Wilhelm“, heranzuziehen. Dadurch leistet die Stadt Linz einen Beitrag zur Erstellung eines Genpools für Obstsorten. Und ein netter Nebeneffekt: Die Früchte dürfen zur Reifezeit gratis gepflückt und deren Fallobst geklaubt werden.

tafelWir besuchten den ältesten dieser Gärten am Margarethenweg Richtung Zaubertal. Er wurde 1998 auf einer Größe von 7.700 m² angelegt und beherbergt ca. 100 Bäume. Neben den schon genannten Apfelsorten gedeihen dort seltene Birnensorten wie die „Gräfin von Paris“, sowie verschiedene Kirschensorten, Quitten, Mostbirnbäume und Wildobstgehölze. Er ist der einzige der bis jetzt Früchte trägt, die anderen vier Gärten im Hummelhofwald, bei der Feuerwache Nord, am Biesenfeld und am Kampmüllerweg wurden erst zwischen 2008 und 2013 angelegt.

flachs-gulderlingJeder Baum trägt eine Hinweistafeln auf denen der botanische Name, Herkunftsort sowie ungefähres Datum der Erstzucht erläutert werden. Im Bild das Sortenschild eines Tiroler Flachs Gulderling, gezüchtet um 1880 in Schwarz. Jedermann/-frau darf in Haushaltsmengen Früchte pflücken und Fallobst sammeln. Die Stadtgärten weisen darauf hin dass die Bäume und die Natur geschont werden müssen, so wie man es im eigenen Garten machen würde. Bei unserem Besuch haben wir schon heranwachsende Äpfel gesichtet, im Bild Prinzenäpfel.

prinzenapfelEine ausgezeichnete Initiative der Stadt Linz zur Erhaltung der Kulturlandschaft und der Biodiversität.

Anmerkung: Um mehr über alte Obstsorten zu erfahren, empfehlen wir die Obstdatenbank des BUND Lemgo die eine gute Sammlung von Bildern und Beschreibungen alter Obstsorten bietet. Aber auch Wikipedia hat Information zu viele seltene Sorten, hier zB. die Liste aller Apfelsorten.

Logbucheintrag Woche 2

Eine Woche nach dem Linzfest ziehen wir die erste Bilanz: Linz Pflückt ist erfolgreich gestartet! Wir hatten viele Besuche über die App und über die Webseite und viele Besucher haben sich als PflückerInnen registriert.

Kurz zur Statistik: Die App wurde bis jetzt hundertemale heruntergeladen und die Webseite hat sich nach Spitzenwerten von 400 Besuchen auf etwa 150 pro Tag eingependelt. Mittlerweile haben wir auch über 60 registrierte PflückerInnen die schon reichlich Bilder und Kommentare zu Bäumen gepostet haben.

Auch die Medien haben von uns Notiz genommen. Nach der Presseaussendung der Stadt Linz (auch über unsere Kollegen von der Freiraum App) erschienen neben diversen Blogs auch Artikel in den Salzburger Nachrichten, in den Oberösterreichischen Nachrichten, der Bezirks-Rundschau und in Heute.

FM4 sendete ein längeres Interview mit Linz Pflückt, hier zum Nachhören:

Auch Radio Oberösterreich bat um ein Interview, hier ein kurzer Ausschnitt:

Die Chefin der Linzer Stadtgärten, Barbara Veitl, freut sich über das Projekt und hofft auf eine schonende Nutzung der Obstbäume:

Update Medienberichte: „Ich habe mir selten so eine zuverlässige und gut durchdachte App hochgeladen“ heißt es am 2. Juni in der Kronenzeitung über Linz Pflückt.

Update FM ist eine monatliche Info Sendung rund ums Internet, Apps und Software auf Radio FRO 105,0 Mhz. Am 14. Mai sendeten sie einen ausführlichen Beitrag über Linz pflückt den ihr hier nachhören könnt:

In Linz beginnt’s

app

Screenshot der mobilen Version

Rechtzeitig zum Linzfest 2013 öffnen wir die Pforten. Linz Pflückt zeigt mehr als 2000 öffentliche Obstbäume der Stadt. Die Basisdaten stammen von den Stadtgärten Linz und enthalten Informationen zu Art, Gattung, Baumhöhe usw. ergänzt um Informationen wie Reifezeit und Früchtekategorie.

Die Früchte der Bäume sind frei verfügbares Gemeingut, das von jeder Person gepflückt und gegessen werden darf! Schauen Sie sich die Bäume an und lassen Sie sich die Früchte schmecken!

Sie als Obstfan sind eingeladen, die Früchte zu bewerten, die Bäume zu kommentieren und um Fotos anzureichern. Durch Ihre Information gewinnt das Projekt an Nutzbar- und Nützlichkeit.

Linz Pflückt wurde von Manuel Hochreiter, Katharina Kaiser, Gerald Kogler und Michael Weichselbaumer, Studierende des Instituts für Wirtschaftsinformatik – Software Engineering der JKU in Kooperation mit der Open Commons Region Linz entwickelt.

Linz Pflückt ist auch als App für Android-Geräte verfügbar. Besitzer anderer Mobiltelefone können die mobile Version über die Webseite verwenden.

Unser Dank ergeht an Christian Wirth (Bereitstellung des Servers von LinzWiki), Stefan Schiffer (Betreuung des Projektes als LVA Leiter JKU), Wolfgang Almer (Auftraggeber als Büro Linz Kultur) und Stefan Pawel (Open
Commons-Beauftragter der Stadt Linz), ohne die dieses Projekt in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.