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Linzer Baumschutz-Charta

Ende April legten mehrere Linzer Bürgerinitiativen die Linzer Baumschutz-Charta vor. Wir reproduzieren hier ihre Presseaussendung vom 7.5.2014 und bitten euch um Unterstützungs-Unterschriften.

LINZ. Die Schlägerung der Silberweiden am Urfahraner Donauufer brachte das Fass zum Über­laufen. Verschiedene Linzer Bürgerinitiativen, die in der Vergangenheit mehrfach gegen Baumfällun­gen protestiert hatten, haben sich Ende April zu einer gemeinsamen Plattform zusammen ge­schlossen. Ihre Forderungen an Stadt- und Landesregierung haben sie in der Linzer Baumschutz-Charta formuliert, die sie am 23.4. der für die Grünanlagen zuständigen Stadträtin Susanne Wegscheider (VP) und der Leiterin der Stadtgärten, DI Barbara Veitl, übergeben haben.

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Die Initiatorinnen und Initiatoren der Linzer Baumschutz-Charta bei der Übergabe an Stadträtin Wegscheider (23.4.2014)

Darin kritisieren sie leichtfertige Fällungen – teilweise ganzer Alleen – der vergangenen Jahre und fordern mehr Transparenz und Einbindung der Öffentlichkeit. Dazu sol­len zB Daten wie Gesundheitszustand, Pflegemaßnahmen und bevorstehende Fällungen von Bäumen, die ohnehin von den Stadtgärtnern dokumentiert werden, auf der Website der Stadt Linz für die Öffentlichkeit einsichtig gemacht werden. Durch eine fortgesetzte Pflege könnten viele Bäume noch auf Jahre hinaus erhalten werten, die bisher übertriebe­nem Sicherheitsdenken weichen mussten. Da die Fällung großer Bäume einen massiven Eingriff in Stadtökologie und Stadtbild darstellt, der auch durch noch so kostspielige, nach­gepflanzte Jungbäume jahrzehntelang nicht annähernd ausgeglichen werden kann, for­dern die Initiativen bei bevorstehenden Fällungen das Recht ein, mit der Stadt auf Augen­höhe Alternativen erarbeiten zu können, indem zB unabhängige Sachverständige beigezo­gen oder Baumpatenschaften übernommen werden.

Ein Umdenken wollen die Initiatoren der Charta auch bei der Gestaltung öffentlicher Plätze erreichen: so habe vielen Linzerinnen und Linzern die Vorgehensweise ihrer Stadtverwal­tung in den vergangenen Jahren sehr missfallen, Bäume und Grünflächen auf öffentlichen Plätzen durch gepflasterte Flächen zu ersetzen, die gelegentlich mit Minibäumchen behübscht wurden. „Zu einer Lebensstadt gehört unserer Meinung nach auch Platz für die Natur, und nicht, dass man alles Lebendige immer weiter zurück drängt“, so Monika Freundlinger-Lewaschowa von der Initiative „Allee Urfahrer Donaupromenade bleibt!“. „Zum Flair vieler beliebter Touristenziele überall in Europa und auf der Welt gehören großzügige Grünanlagen, Alleen und Baumgruppen, auf die diese Städ­te zu Recht stolz sind. Von ihnen soll sich Linz einen positiveren Zugang zum eigenen Baumbestand abschauen“, ergänzt Welf Ortbauer von der „Blattform Natur und Stadt“.

Vielfach würden Bäume auch Bauprojekten einflussreicher Auftraggeber zum Opfer fallen. „Hier erwarten wir uns von der Stadt mehr Einsatz für die im Bebauungsplan als erhaltenswert eingezeichneten Bäume und für die Nachpflanzung großkroniger Bäume“, so Günter Eberhardt von der Bewohnerinitiative Froschberg.

Begrüßenswert finden die Erstunterzeichner der Charta den Vorstoß der Stadtverwaltung, sich beim Land Oberösterreich für eine Baumschutzverordnung für Linz einzusetzen.
Elise Speta vom Naturschutzbund OÖ betont: „Drei der vier größten Städte Österreichs haben erkannt, dass ihre Bäume ein so wertvol­les Gut sind, dass sie besonderen Schutz vor Fällungen und verstümmelnden Schnittmaßnahmen verdienen. Nur in Linz gibt es noch keine ent­sprechende Verordnung.“ „Wir hoffen, dass Land und Stadt endlich über ihren Schatten springen und eine solche Baumschutzverordnung nicht wie in der Vergangenheit durch Tricksereien zu Fall gebracht wird“, ergänzt Bernhard Reiter von der Initiative Innenhofgrün.

Die Baumrettungsinitiative sammelt nun Unterstützungserklärungen für ihre Charta auf http://innenhofgruen.raz.or.at und plant weitere Gespräche mit den Verantwortlichen sowie Informationsveranstaltungen zum Thema.

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